Schulalltag und Hausaufgaben

Suggestivkraft und emotionale Intelligenz statt Problemhypnose

Wie können Eltern mit emotionaler Intelligenz und suggestiver Kraft ihren Kindern bei der Hausaufgabenbewältigung und Lernmotivation hilfreich sein?

Schule funktioniert heute noch meistens fehler- und problemzentriert. Mit der Signalfarbe rot werden Fehler markiert und dabei unabsichtlich im Gedächtnis verankert. In Eltern-Lehrer-Gesprächen werden Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsdefizite besprochen und allgemein daraufhin gewiesen, dass dies besser werden müsse und dass die Eltern auf ihre Kinder "einwirken" sollten. Wie das konkret geschehen soll, wissen oft weder die Lehrer und noch weniger die ratlosen Eltern. Diese erscheinen dann manchmal in Beratungsstellen mit einer ausgewachsenen "Problemhypnose" Sie beklagen ausdauernd die Verhaltensauffälligkeit und / oder die Leistungsschwäche und Unwilligkeit ihres Kindes oder alternativ die Unfähigkeit des Lehrers, der ihr Kind nicht richtig unterrichten und fördern würde.

Wie kommen wir als Erziehers- und Familienberater wieder in ein lösungsorientiertes Fahrwasser? Zusätzlich gilt es zu bedenken, dass alle Eltern großgeworderne Schüler sind und eventuell selbst problemhypnotische Wahrnehmungsmuster, Stressreaktionen und Vermeidungsverhalten ins Familienleben weitertragen. Daher gilt es auch, nicht nur das "innere Kind" sondern auch ganz speziell den "inneren Schüler" in den Eltern zu erwecken und anzusprechen.

Leitfragen dazu können sein:

  • Was hat Ihnen als Schüler/Schülerinnen einmal sehr gut getan?
  • Wie hat Ihnen ein Lehrer einmal wirklich gut geholfen?
  • Welches Verhalten Ihrer eigenen Eltern war einmal ganz toll, wenn es um Schule ging?
  • Was hätten Sie sich gewünscht und erhofft, wenn Ihre eigenen Eltern eine Extra-Portion universeller Weisheit und göttlicher Liebe abbekommen hätten?
  • Wie wären sie dann mit Ihnen umgegangen, so dass es wirklich ganz gut für Sie gewesen wäre?

 

Vergleichende Beispiele von problemhypnotischer und lösungshypnotischer Sprache

Problemhypnotische Sprache

Lösungshypnotische Sprache

Beim Heimkommen:
Was gibt's Neues in der Schule?
Welche Probearbeiten habt ihr rausbekommen?
Schön, dass du da bist (Kind in den Arm nehmen).
Ruh dich erst einmal aus nach dem anstrengenden Vormittag.
Zum Beginn der Hausaufgaben:
Fang endlich mit deinen Hausaufgaben an.
Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht?
Weißt du noch, wie froh du warst, als du gestern die Hausaufgaben geschafft hattest?
Welche Hausaufgaben hast du schon geschafft?
Bei der Anfangshemmung zum Lernbeginn:
Trödle doch nicht so herum!
Immer das selbe mit dir!
Beginn doch mit dem einfachsten. Das Gehirn muss erst warmlaufen wie der Motor beim Auto. Ja, anstrengend fängts an - schön geht's voran.
Lernhilfe bei mathematischen Textaufgaben:
Jetzt streng dich doch an!
Das ist doch nicht so schwer!
Ich muss mal nachdenken wie es geht (danach ein eigenes Blatt nehmen, laut denkend und schriftlich ausführend die Aufgabe selbstständig rechnen, sie dem Kind zeigen, das Blatt umdrehen und sagen "Wenn du nicht weiter weißt, kannst du immer spicken.")
Bei benoteten Probearbeiten:
Schon wieder eine "Fünf" - wird das denn nie besser?
Jetzt reiß dich doch endlich zusammen.
Musst du denn immer so viele Leichtsinnsfehler machen?
Eine gut bewertete Arbeit fotokopiert über den Schreibtisch des Kindes aufhängen mit der Bemerkung: "So gut bist du!" oder "So gut kannst du sein, ich weiß das!"
"Aus Fehlern wird man klug, drum ist einer nicht genug!"

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